Jüngere Geschwister hüten – nervige Verpflichtung?

Ist es normal, dass man als älteres Geschwisterkind auf die Jüngeren aufpassen muss? Oder sollte man als Teenager dafür entlohnt werden? Ist es besser, jemanden von „außen“ zu engagieren?

 

Das sagt Constanze

Also ich selbst bin die Jüngste von drei Schwestern – ich weiß also tatsächlich selbst gar nicht, wie nervig es ist, wenn man hin und wieder auf seine jüngeren Geschwister aufpassen muss. Clara als älteste meiner Kinder aber schon. Aber als alleinerziehende Mutter geht es nun einmal nicht, ohne den „internen Service“ immer mal wieder in Anspruch zu nehmen.

Sollte man das Babysitten bezahlen?

Clara geht auch bei anderen Familien zum Babysitten. Hier wird sie natürlich dafür entlohnt. Es ist also ein Job, kein Gefallen. Zuhause gehört es hingegen zu lästigen familiären Verpflichtungen. Ich habe ihr zwar im Gegenzug schon mal ihr Lieblingseis gekauft oder etwas Süßes, aber mit Geld habe ich das Aufpassen nie entlohnt. Inzwischen ist ihr Bruder älter geworden. Es geht also „nur“ noch um die kleine Schwester, die noch nicht abends alleine bleiben kann. Clara meint jetzt, er wäre dran, sie hätte das ja schon zuvor übernommen. Tatsächlich denke ich, geht es aber mehr darum, dass sie natürlich inzwischen eigene Pläne für ihr Abendprogramm hat. Wenn das Babysitten unter Woche ist, weil ich beruflich unterwegs bin, ist es für sie weniger schlimm als am Wochenende – denn da will ein Teenager Freunde sehen und ausgehen. Darauf zu verzichten, um dann noch nicht mal Geld dafür zu bekommen … echt SCHWIERIG! Hinzu kommt, dass Geschwister sich gerne streiten. So ist es nicht selten, dass meine Jüngste mich anruft, weil sie nicht einverstanden damit ist, dass nun ihre ältere Schwester in meiner Abwesenheit „das Sagen“ zuhause hat. Das passiert natürlich nicht bei einem engagierten Aufpasser von außen.

Externer Babysitter

Ich sehe es wiederum nicht wirklich ein, einen Babysitter zu bezahlen, wenn ich doch Kinder zuhause habe, die auf ihre Geschwisterkinder aufpassen können. Fällt für mich irgendwie auch wieder in den Topf: Gemeinsam Verantwortung übernehmen, dass es zuhause „rund“ läuft. Aber ja – beim Schreiben dieses Blogbeitrags bin ich doch ein wenig ins Grübeln gekommen, ob es so selbstverständlich ist. Ein kleines Dankeschön für den Familieneinsatz ist sicherlich ab und zu nicht verkehrt. Deswegen sage ich es jetzt auch mal ganz offiziell: Danke, Clara, dass du so eine tolle große Schwester bist!  
 

Das sagt Clara

Da ich das älteste von drei Kindern bin, war schon immer einer meiner Aufgabenbereiche auf meine kleinen Geschwister  aufzupassen (früher beide, jetzt eigentlich nur noch meine kleine Schwester). Früher hat mir das auch nicht viel ausgemacht, da ich sowieso zuhause war abends und auch nichts vorhatte. Allerdings schneiden sich nun immer wieder Termine von mir und meiner Mutter, sodass ich keine Zeit habe meine kleine Schwester zu babysitten. 

Jetzt bin ich echt nicht mehr dran

Genau dann entstehen immer Diskussionen, weil ich nicht einsehe meine Pläne abzusagen. Jetzt mit 16 mache ich meistens abends was mit seinen Freunden, deswegen bin ich eigentlich immer Freitag- und/oder Samstagabend nicht da.

Aber eigentlich sollte das kein Problem sein, schließlich ist mein Bruder jetzt alt genug, das Babysitten zu übernehmen. Tatsächlich macht er das manchmal auch schon. Aber wenn ich dann vor meiner Mutter nach Hause komme, muss ich trotzdem das Chaos aufräumen, das sie hinterlassen.

Lösungen finden

Wir haben einen Familienkalender wo wir eigentlich alle Termine reinschreiben, damit wir uns immer frühzeitig um das Babysitten kümmern, auch wenn das nicht immer so ganz funktioniert, kriegen wir es irgendwie hin.

Ich glaube, jede Familie hat da so ihre Lösungen, auch wenn es mal Streit wegen so etwas gibt. Ist das bei euch auch so?

Meine Lösung sähe im Moment tatsächlich am liebsten so aus:

JETZT IST MEIN BRUDER DRAN!

Ein Gedanke zu „Jüngere Geschwister hüten – nervige Verpflichtung?

  • Catharina sagt:

    Wenn es quasi um „Kokurrenz in der Freizeitgestaltung“ geht, dann ist für mich die Sachlage klar: entlohnen oder externer Babysitter! Bei Jobs sieht die Sache anders aus – schliesslich geht es um die Prosperität der Familie! Eine andere Sache ist das mit der Autorität oder der Verantwortung – da läuft es dann nun mal nicht ganz so rund: dann gibt es eben Chips und Limo zum Abendbrot – und manchmal schlafen alle vor der Glotze ein…

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