Das Recht, wählen zu gehen!

 

 

Hauptsache, eine Wahl treffen …

Das Recht, wählen zu gehen, bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen. In NRW ist Kommunalwahl und Clara darf zum ersten Mal ihre Stimme abgeben. Will sie das überhaupt?

 

Das sagt Constanze Ich habe mein Wahlrecht immer wahrgenommen. Ich gebe aber zu, nicht immer habe ich dabei alle Informationen zu allen möglichen Parteien eingeholt, mir Listen gemacht, womit ich übereinstimme, was ich ablehne. Um ehrlich zu sein, als ich das erste Mal zur Wahlurne ging, da habe ich das gewählt, was in meinem Elternhaus als richtig empfunden wurde, und da war ich schon 18.

Wählen heißt Verantwortung tragen

Erst allmählich wurde ich mir bewusst, dass meine Stimme wirklich etwas zählt und ich selbst entscheiden sollte, was mir wichtig ist und wofür ich stehe. Das ist aber gar nicht so einfach. Denn Programme lesen sich anders als Politik nachher gemacht wird. Demokratie bedeutet eben auch, dass nach der Wahl zwischen den Gewählten verhandelt wird. Da kommt dann Verdruss auf, wenn genau DAS Thema, was einem wichtig war, dem Koalitionsvertrag zum „Opfer“ fällt. Dennoch: Ich finde, es ist ein Privileg, dass ich eine Wahl treffen darf. Und dass ich davon ausgehen kann, dass meine Stimme ausgezählt wird. Wir sehen an anderen Orten dieser Welt, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist. Deswegen sage ich ganz klar: Geht wählen!

Überforderung?

Aber ab welchem Alter? Ich bin mir da tatsächlich nicht sicher. Prinzipiell finde ich es gut, wenn auch junge Menschen schon ein Mitspracherecht erhalten, denn schließlich geht es bei vielen Entscheidungen in der Politik um IHRE Zukunft. Dennoch weiß ich von mir selbst, dass ich damals noch nicht wirklich mit dieser Verantwortung umgehen konnte. Überfordern wir also einen Teenager, wenn wir verlangen, dass er schon mit 16 eine Wahl treffen soll? Ich denke, Jugendliche sollten abseits Ihres Elternhauses neutrale Informationen erhalten. Selbstverständlich wird in der Schule erklärt, wie unsere Demokratie funktioniert – dies ist aber doch zunächst einmal alles Theorie. Gerade jetzt wäre es gut, wenn auch einmal eine Schulstunde genutzt würde, um die nun 16- und 17-jährigen auf ihre erste Wahl vorzubereiten, indem ihnen Inhalte aus Programmen erläutert werden, die zur Wahl stehenden Parteien und Personen vorgestellt würden. Denn es mag politisch auch engagierte Jugendliche geben, aber viele informieren sich doch nicht aktiv und selbständig. Wobei, das gilt wahrscheinlich nicht nur für Jugendliche…

Deine Stimme zählt

Fakt ist: Wer nicht wählen geht, obwohl er die Möglichkeit hat, der sollte danach nicht darüber schimpfen, wie schlimm alles ist, denn jede Stimme zählt halt doch. Dementsprechend ermutige ich meine Tochter auch, sich zu informieren, und ihre Wahl zu treffen!
 

Das sagt Clara

Wie viele in meinem Alter, habe ich mich noch nicht allzu sehr mit Politik beschäftigt. Natürlich habe ich in der Mittelstufe gelernt, wie unser Rechtssystem funktioniert und habe auch eine Meinung zu den meisten Parteien. Jedoch informiere ich mich jetzt, wo ich selbst etwas zur Politik beitragen kann, das erste Mal wirklich. 

Es ist einfach, sich zu informieren

Dafür gibt es zum Glück durch das Internet und viele Möglichkeiten. Meine Schule macht sogar an einem Nachmittag eine Veranstaltung mit Vertretern von Parteien bei uns in der Aula, bei der man Fragen stellen kann und nochmal persönlich mehr über das Wahlprogramm erfährt.

Ich persönlich freue mich schon auf die Wahl. Es ist zwar nichts Spannendes, aber als früher meine Eltern wählen gegangen sind, bin ich immer gerne mitgegangen. Außerdem ist es für mich auch ein Schritt zum Erwachsenwerden, das erste Mal ein Kreuzchen zu setzen, um so etwas in diesem Land mitzubestimmen.

Meine Stimme zählt

Das wir im frühen Alter von 16 schon wählen dürfen, finde ich sehr gut und wichtig, schließlich geht es hierbei auch um unsere Zukunft und darum, was die junge Bevölkerung möchte und braucht in Zukunft. Dieses Jahr werden, glaube ich, vor allen Parteien gewählt werden, die sich für den Umweltschutz einsetzten, da viele Jugendliche sich damit beschäftigen und die Bewegung „Fridays for future“ viel Eindruck bei allen hinterlassen hat. Von meinen Freunden werden außerdem auch alle wählen gehen und es ist schon länger Thema auf dem Schulhof, wodurch sich mehr und mehr selbst informieren.

 

Ein Gedanke zu „Das Recht, wählen zu gehen!

  • Catharina sagt:

    Ich finde es gut, dass Jugendliche ab 16 an den Kommunalwahlen teilnehmen und ab 18 an den Bundestagswahlen! 16Jährige sind oft sehr trendabhängig – was kommunal Sinn macht. Für die landesweite Politik finde ich die 2 Jahre mehr Festigkeit besser 🙂

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